Es gibt Tage, die darfst Du nur einmal erleben und diese wirst du nie vergessen… - Tobi´s Recap zu Denfeld500 am 21.7.2024

Dieser Tag war wohl so einer, soviel positive Energie, soviel Gemeinschaftsdenken und Menschlichkeit habe ich lange nicht mehr fühlen dürfen. Mit dem Gedanken für andere Menschen da zu sein und Spenden zu sammeln, wurde genau dieser Gedanke der Motivationsträger für diesen einzigartigen Tag.

Schon am Morgen in Schierstein bei der Begrüßung aller, drückte ich Menschen, die ich zuvor noch nie gesehen habe. Und schon da war spürbar, was an diesem Tag möglich sein wird. Über den Tag wurden Mitstreiter und Supporter zu „Herzensmenschen“ und zu neuen Freunden. Aus einer planlosen, sportlichen Laune, wurde eine große Bühne der Menschlichkeit.

In meiner sportlichen Vergangenheit habe ich schon an dem ein oder andere Event teilnehmen dürfen, keines war aber nur ansatzweise so emotional wie dieses. Mit dem Bewusstsein, mit dem was du an diesem Tag tust, Gutes für andere zu tun, war ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

Der Hammer war auch das „Wir“-Gefühl, welches von Kilometer zu Kilometer wuchs und die Dynamik in der Gruppe stärkte. Über diesen Tag wuchs der ein oder andere über sich hinaus und schier Undenkbares wurde zur Realität. Ob Fahrer oder Supporter, wir alle waren eine Einheit und verfolgten das gleiche Ziel. Noch heute habe ich Gänsehaut und ab und an Tränen in den Augen, wenn ich an diesen Tag mit all diesen kleinen und großen Momenten denke… Dieser Tag war einzigartig und lässt sich wohl nicht wiederholen.

Vor Wochen hat das Projekt „Denfeld500 / Spendenfahrt für die „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.“ Fahrt aufgenommen. In den letzten Wochen war die Resonanz unbeschreiblich und die Rückmeldung der absolute Hammer. Die Nervosität stieg ins unermessliche.
Wie oft wurde ich nachts wach und konnte nicht mehr einschlafen. Schließlich haben wir den Ball aufgenommen und wollten ein großartiges Event auf die Beine stellen. Wir hatten Freunde, Firmen, Radsportvereine angeschrieben auf der Suche nach Mitfahrern und Supportern für den guten Zweck. Auch die GFR (Gesellschaft zur Förderung des Radsports), die das Rennen „Eschborn-Frankfurt“ organisiert, hatte für uns den Aufruf geteilt. Ich wollte möglichst ein paar Mitstreiter finden, um das Projekt auch bis zum Ende durchzuziehen. Und dann nahm es seinen Lauf...

Nach dem die Anmeldezahlen schnell zunahmen und wir an einen Punkt kamen, Teilnehmer abzusagen, wuchs die Spannung immer mehr. Und von da an war klar, dass wir wohl alles richtig gemacht haben. Ja Tobi, die Idee war genau die Richtige! Unfassbar, schließlich hatte ich mit 10, vielleicht 12 Mitstreitern gerechnet.

Ne knappe Woche vor dem Tag X informierten wir die Teilnehmer über ein Zoommeeting über die finalen Infos und den Ablauf des Tages. Planmäßig gingen dann am 21.7.24 um 03:30 Uhr 34 Teilnehmer in Wiesbaden-Schierstein auf die 250km Wendestrecke, Rheinabwärts bis Koblenz und Moselaufwärts bis Dezem (kurz vor Trier). Von dort aus ansatzweise die gleiche Strecke wieder zurück nach Wiesbaden. In Koblenz sind noch 6 weitere Fahrer dazu gestoßen, die eine Teilstrecke begleitet hatten. Fahrzeit 16:40 Std. bei einem 30er Schnitt, so die Planung und alle ca. 50km Verpflegungspausen von max. 10min. Heißt zu der Fahrzeit kommen noch diese 90 Minuten oben drauf. Zielzeit war gesetzt mit 21:40 Uhr.
Radfahren ist das eine, aber auch das Drumherum muss passen. Die ursprüngliche Wetterprognose sagte immer wieder Regen und Gewitterneigung voraus … )-: Sollte das der Knackpunkt des Tages werfen? Wenn es so kommt, haben wir ein Problem, dachte ich die Tage zuvor immer wieder. Aber auch der Wetter-Gott war an diesem Tag auf unserer Seite - dazu später mehr.

Wir rollten los.

Im Dunklen, mit Lampen ausgestattet und nahmen die ersten 50 Kilometer Richtung Loreley ungewiss aber hochmotiviert in Angriff. Eine Gruppe, die sich bis dato nicht wirklich kannte. Aber alle das gleiche Ziel. Wir wuchsen schon auf den ersten Kilometern zusammen, ich war schon jetzt sprachlos. Diese tollen Menschen - darunter eine Frau unter all den Männern, werden dieses Ding mit dir rocken, gemeinsam den gesamten Tag bestreiten. Ein Wahnsinnsgefühl! Mein Lächeln festgetackert und die Motivation unendlich.
Im Tross ein Orgafahrzeug, zwei Verpflegungsfahrzeuge und ein Werkstatt- bzw. Besenwagen. Insgesamt 10 Support-Personen, die sich um alles „Drumherum“ an der Strecke gekümmert haben, die guten Seelen des Tages... (-; Alle sind wegen dieser einen Sache hier. Das muss man erstmal sacken lassen.

Denfeld500 Impressionen

Zurück zur Wetterprognose:

Im Zoommeeting für die interessierten Teilnehmer sagte ich noch: „es wird ein traumhaftschöner Tag und wir fahren den ganzen Tag am Wasser entlang, das wird schon“. Und was soll ich sagen, nicht nur die Stimmung, auch das Wetter war letztendlich grandios. Am Rhein schwülwarm bei 22 Grad, schon früh am Morgen. Erste Verpflegung in Höhe der „Loreley“ und weiter in den Sonnenaufgang in Richtung Koblenz. Der Himmel sah gut aus. Bei Kilometer 120 kam er dann, der Regen. 15 bis 20 Minuten starker Dauerregen, zum Glück war er warm. Großes Schweigen in der Gruppe und ein kleiner Motivationskiller. Vollkommen nass,... und das schon am Vormittag! Nach 20 Minuten Regen kam dann aber ein Wetter, welches wir für diesen Tag mehr als gebrauchen konnten – so wie ich es mir gewünscht hatte: Leicht bewölkt, trocken, wenig Wind und angenehm warm. :-) Da meinte es jemand gut mit uns und unserem Projekt.
Die Gruppe lief und die Dynamik wuchs, von Verpflegungspunkt zu Verpflegungspunkt schauen was die Beine machen und schauen wie es läuft.

Der Welchselpunkt bei Kilometer 250

Dies war sicherlich der schönste Stopp von allen! Denn der Empfang am Verpflegungspunkt bei Kilometer 253 an der Moselbrücke „Thörnich“ ging uns Fahrern unter die Haut. Nicht nur, dass wir hier gerade frisch die Halbzeit feiern durften und es ab hier „heimwärts“ ging. Hier war auch der Treffpunkt/Schichtwechsel für das Helferteam. Schließlich waren die „frühen Helfer“ auch schon mitten in der Nacht vor Ort und rollten mit der Gruppe. Entsprechend war ein bisschen was los. Und der Empfang dort auf dem Parkplatz, ja der war der absolute Hammer. Mit großem Applaus und Rufen wurden wir begrüßt. Halbzeit! Schon jetzt kann jeder stolz auf sich sein, 250km in den Beinen.
Dort stand auch unser übergroßer Besenwagen in Form eines Reisebusses vom Unternehmen Gutacker Reisen. Dieser sollte Sicherheit vermitteln für den langen Rückweg. Denn im Notfall, wenn nix mehr geht bei dem ein oder anderen, hätte der Bus 20 Fahrer inkl. Rädern aufnehmen können, um sie nach Wiesbaden zurück zu bringen. Danke an der Stelle nochmal an Jasmin, Michael und Carsten.

Frisch gestärkt (es gab zur Überraschung aller sogar Pizza) und mit neuer Helfer-Besatzung ging es also ab jetzt zurück in Richtung Heimat. Vier Stopps und ein Ziel vor Augen: →Lösnich → Ellenz-Poltersdorf → Koblenz → Loreley → Schierstein

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Wechselpunkt bei 250km, ein schöner Schnappschuss vor dem Bürgerhaus Dezem

Finaler Stand: 17.800 km in Summe unter den Rädern

An diesem Tag wurden durch die Teilnehmer 17.800 Kilometer „erfahren“. Damit der Körper das überhaupt mitmacht, braucht es Brennstoff - Flüssigkeit und Energie-Nachschub :-) In Summe wurden ca.

38 Liter Cola und Schorle, 330 Liter Wasser in Kanistern, 10 Packungen Milchbrötchen und an die 120 Scheiben Brot mit Nutella Käse und Marmelade vertilgt. Massen an Prinzenrolle, Energygels und -riegel, Edel-Salami, Schokoriegel, TUC-Kekse… Ach und 3 Kisten Banane, 3 Partypizzen und einiges an Eigenverpflegung ging auch drauf… (-;

Durch die gut laufende Gruppe konnten wir einen finalen Schnitt von 32km/h, erzielen und sind mit einer Fahrzeit von ca.15:40 Std. in die Kleinaustraße in Wiesbaden-Schierstein eingebogen und von den Rädern gestiegen.

Es war ein unbeschreiblicher, emotionaler Tag, an den wir noch lange denken werden. Richtig begreifen konnte es jeder erst im Nachhinein, was wir da geschafft haben. Dieser Tag war nur mit diesen Menschen an diesem einen bestimmten Tag möglich. Danke dafür.

Heute kam beim wöchentlichen Einkaufen eine wildfremde Frau auf mich zu, nahm mich in den Arm und sagte einfach nur „Danke“. So wie sie plötzlich vor mir stand, ist sie auch wieder gegangen. Das Gefühl war unbeschreiblich und ich glaube wir „alle“ haben da ein ganz großes Ding auf die Beine gestellt, was zum Nachdenken anregt und sensibilisiert auf das, was wirklich wichtig ist im Leben:
Menschlichkeit und da sein für Menschen, die uns brauchen!

Danke sagen möchte ich denjenigen, die in welcher Form auch immer an diesem „Herzensprojekt“ mitgewirkt und unterstützt haben. Als Spender, Unterstützer mit Sachspenden, als Helfer vor Ort, als Teilnehmer auf dem Rad oder einfach nur zu Hause bei den Liveberichterstattungen auf Facebook und Insta. DANKE!

Zu guter Letzt möchte ich nochmal den Satz zum Ausdruck bringen, welchen ich nach 500km in Schierstein sagte: „…wir haben geliefert und jetzt seid ihr dran da draußen…!“


Aktionsseite www.kinderkrebs-frankfurt.de

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